Aufgasungen können bei Kaninchen ganz unterschiedliche Ursachen haben
Ein häufiger Grund für Fehlgärungen und eine übermäßige Gasproduktion sind Fütterungsfehler: verdorbenes Futter, zu große Rationen nach einem Futterentzug (Magenüberladung), eine plötzliche Futterumstellung oder handelsübliches Trockenfutter. Kaninchen ist stets der Zugang zu Rau- oder Frischfutter zu ermöglichen, um eine normale Darmtätigkeit zu garantieren. Durch die Fütterung von handelsüblichem Trockenfutter, welches vor allem Getreide enthält, kann das Risiko einer vermehrten Gasbildung steigen. Das Trockenfutter verlangsamt, durch seine Beschaffenheit, die Zeit des Futterbreis im Darmtrakt. Bei gemeinsamer Fütterung mit Frischfutter, verbleibt das Frischfutter somit länger als gewöhnlich im Darmtrakt und es besteht das Risiko einer erhöhten Gasbildung durch das Frischfutter. Eine weitere Ursache könnte ein Parasiten-Befall mit Würmern oder Kokzidien (Einzeller) sein. Eine Kotuntersuchung beim Tierarzt kann darüber rasch Aufschluss geben und gleichzeitig wichtige Hinweise auf die Zusammensetzung der Darmflora bringen. Auch bei einer übermäßigen Besiedlung mit Hefen, können Verdauungsstörungen mit Blähungen und Durchfällen entstehen. Bei Kaninchen in Außenhaltung sollte immer auch an die Aufnahme giftiger Pflanzen gedacht werden. Bei Rassen mit feinem, langem Fell und während des Fellwechsels könnte auch eine Haarballen-Bildung (Bezoar) die Ursache für die vorliegende Verdauungsstörung sein. Leider wirken sich auch einige Medikamente wie z.B. Antibiotika, die zur Behandlung von Erkrankungen manchmal einfach nötig sind, ungünstig auf die Darmflora aus.