Manuka Honig - und dessen wundheilungsfördernde Wirkung für eure Patienten

03. März 2023 — von Linn Masch

Vielleicht begegnen euch mitunter schlecht heilende Wunden, Abszesse oder entzündete Analdrüsen bei ihren tierischen Patienten. Wieso in diesen Fällen Manuka-Honig die Lösung sein könnte, erfahrt ihr hier.

Der Manuka-Honig wird in Neuseeland und in Teilen Australiens von Honigbienen aus dem Manuka-Strauch, der Südseemyrte, gewonnen. Es ist eine Honigsorte, die durch ihren hohen Methyglyoxalgehalt hervorsticht und eine antibakterielle Wirkung aufweist.

Was steckt drin im Manuka-Honig?

  • Zucker: Fructose und Glucose
  • Aminosäuren: zum Beispiel Arginin, Cystin, Prolin, Valin
  • Antioxidantien: Flavonoide
  • Phenolsäuren
  • Methylglyoxal (MGO)
  • Wasserstoffperoxid
  • Mineralstoffe und Enzyme: unter anderem Vitamin C, Vitamin B1, Vitamin B2-komplex, Vitamin B6, Biotin
  • Lipide
  • Wasser

Honig besteht im Allgemeinen aus ungefähr 80 % Fructose und Glucose, also Monosacchariden. Die restlichen 20 % machen vor allem Wasser, Aminosäuren, Proteine und Mineralstoffe aus. Die Besonderheit des Manuka-Honigs liegt in seinem Gehalt an Methylglyoxal. Dieses ist ein Zuckerabbauprodukt, welches das Wachstum von Bakterien hemmt, indem es strukturelle Veränderungen an den Fimbrien und Geißeln der Bakterien bewirkt. Damit wird die Anheftung und Beweglichkeit der Bakterien eingeschränkt.

MGO - was sagt es aus?

Die verschiedenen Stärkegrade des Methylglyoxal-Gehaltes geben an, wie viel Milligramm Methylglyoxal pro Kilogramm Manuka-Honig in einem Produkt enthalten sind. Damit ist der Gehalt ausschlaggebend für die antibakterielle Wirkung des Honigs.

Wie hoch sollte der MGO-Gehalt sein?

Der Gehalt an MGO variiert in Honigen. In handelsüblichen Honigen befinden sich unter 50 mg MGO pro kg Honig, im Vergleich dazu besitzt Manuka-Honig meistens 300 bis 800 mg. Je höher der Gehalt an MGO, desto höher ist die antibakterielle Wirkung.

Unterschied MGO und UMF

UMF steht für Unique Manuka Factor und beschreibt, genau wie der MGO-Gehalt, die antibakterielle Wirkung des Honigs. Kennt man einen Wert, kann man auf den anderen schließen.

Wie wird der MGO- und UMF-Wert ermittelt?

Zur Feststellung dieser Werte wird der Manuka-Honig auf angezüchtete Bakterienkulturen getestet und ermittelt, wie hoch der antibakterielle Effekt ist. Das Ergebnis wird mit einer bekannten antibakteriellen Standardlösung verglichen, somit beschreibt der UMF-Wert die Konzentration der gleichermaßen antibakteriell wirkenden Standardlösung.

Wirkung

Die Eigenschaften des Manuka-Honig sind vielfältig und vor allem gekennzeichnet durch die antibakterielle, antimikrobielle, antioxidative, entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung. Hauptsächlich ist das Methylglyoxal für die antibakterielle Eigenschaft des Manuka-Honigs verantwortlich, es kann unter anderem gegen Staphylokokken und Colibakterien, also bei Wundinfektionen und Infektionen des Magen-Darm-Traktes helfen. Das vorhandene Wasserstoffperoxid, welches durch den Umbau von Glucose gebildet wird, wirkt antiseptisch. Neben dem Methylglyoxal und dem Wasserstoffperoxid enthält Manuka-Honig Flavonoide und Phenolsäuren. Diese zeichnen sich weiterhin durch ihren antibakteriellen Effekt und darüber hinaus durch ihren antioxidativen Effekt aus, somit kann Honig Zellen vor oxidativem Stress schützen.

Anwendung

Manuka-Honig kann sowohl zur innerlichen als auch zur äußerlichen Anwendung genutzt werden. Überwiegend findet er Einsatz zur äußerlichen Hautregeneration durch die antibakteriellen und wundheilungsfördernden Effekte. Dabei kann er bei Wunden, Abszessen, entzündeten Analdrüsen und Verbrennungen seine Wirkung entfalten. Zur innerlichen Anwendung kann er vor allem bei entzündlichen Erkrankungen der oberen Atemwege genutzt werden, da das Methylglyoxal auch bei Erwärmung zum Beispiel im Tee seine Wirkung behält. Manuka-Honig kann auch bei bakteriellen Magen-Darm-Beschwerden unterstützend wirken.