Enterococcus faecium – probiotische Bakterienkulturen für die Darmgesundheit eurer Patienten

10. März 2023 — von Linn Masch  

Die Ursache für wiederkehrenden Durchfall ist nicht immer leicht auszumachen. Durch den Einsatz von probiotischen Mikroorganismen könnt ihr dem angeschlagenen Darm eurer Patienten unter die Arme greifen oder prophylaktisch das Mikrobiom eurer Patienten stärken.

Probiotische Bakterienkulturen

Probiotische Bakterienkulturen können dabei helfen, eine geschädigte Darmflora auf natürliche Weise aufzubauen, sowie eine gesunde Darmflora zu unterstützen. Sie siedeln sich im Darm an und fördern unter anderem die Regulation der Darmperistaltik. Im lateinischen Ursprung von »probiotisch« wird der Nutzen der Bakterien deutlich, denn probiotisch steht für »pro bios« also “für das Leben”. Probiotische Bakterienkulturen besitzen eine positive Wirkung auf die Darmflora.Sie sind also erwünschte Bewohner des intestinalen Mikrobioms. Grundlage für eine gesundheitsfördernde Wirkung ist, dass die verwendeten Bakterien im Darm ankommen, vor allem im Dickdarm, ohne zuvor resorbiert zu werden. Um das zu gewährleisten, müssen sie in ausreichender Menge aufgenommen werden.

Enterococcus faecium

Enterococcus faecium zählt zu den probiotischen Mikroorganismen und kommt physiologisch in der Darmflora vor. Es ist ein gram positives, fakultativ anaerobes Milchsäurebakterium, das sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Dafür muss es in ausreichender Menge aufgenommen werden.

Wirkung

Enterokokken gelangen, oral aufgenommen, unverdaut durch den Magen in den Darm. Dort angekommen, konkurrieren die verschiedenen Bakterienkulturen um spezifische Rezeptoren am Darmepithel. Alle Bakterienkulturen haben eine begrenzte Lebensdauer im Darm, nach der sie ausgeschieden werden. Bei andauernder Aufnahme von probiotischen Bakterienkulturen werden demnach die unerwünschten durch die gewünschten Bakterien ersetzt. Probiotische Kulturen tragen somit dazu bei, dass sich weniger pathogene Bakterien im Darm befinden. Das geschieht, indem die probiotischen Bakterien den luminalen pH-Wert so ändern, dass die Bindungsfähigkeit der pathogenen Darmbakterien beeinflusst wird. Insbesondere bei einem geschwächten Magen-Darm-Trakt können die schädlichen Mikroorganismen durch die Stärkung der natürlichen Darmflora verdrängt werden. Probiotische Bakterien können so regulierend auf die Verdauung wirken, die Darmbarriere stärken und einen Schutz vor eindringenden Keimen leisten. Zusätzlich begünstigen sie das Immunsystem im Darm.

Anwendung

Enterokokken eignen sich besonders als Kuranwendung, bei der sie über mehrere Tage bis Wochen zugefüttert werden. Bei der Verwendung von Enterococcus faecium wird die Darmoberfläche mit den apathogenen Mikroorganismen für das Darmepithel dicht besiedelt. Dabei werden keine vorhandenen Mikroorganismen abgetötet. Enterococcus faecium besitzt die Fähigkeit, den Magen-Darm-Trakt zu unterstützen, dortige Beschwerden zu regulieren und ein gesundes Mikrobiom aufzubauen. Außerdem stärkt Enterococcus faecium das Immunsystem, was zu einem weiten Einsatzbereich bei entzündlichen Erkrankungen führt, da diese vor allem das Immunsystem angreifen. Unter dem Einsatz von probiotischen Bakterien kann die gesunde Darmflora erhalten bleiben, wobei die Möglichkeiten einer Erkrankung durch pathogene Erreger verringert werden.