Was sind eigentlich diese Giardien und wie schütze ich mein Tier davor?

06. März 2020 — von Sara Roller

Giardien sind einzellige Darmparasiten, die häufig bei Hunden, aber auch bei Katzen vorkommen. Sie verursachen einen immer wiederkehrenden Durchfall und können trotz medizinischer Behandlung sehr hartnäckig sein. Um eine Ansteckung oder Re-Infektion mit Giardia intestinalis zu verhindern, ist es besonders wichtig, die Darmflora zu unterstützen.

In den letzten Jahren ist die Darmgesundheit immer mehr in den Fokus gerückt - sowohl bei uns Menschen als auch bei unseren Haustieren. Ein gesunder Darm mit einer intakten Flora gilt als wichtige Grundlage für die Gesamtgesundheit. Denn im Darm liegt das Zentrum des Immunsystems, welches für die Widerstandskraft unserer Vierbeiner verantwortlich ist. Tiere, deren Darm gereizt oder geschädigt ist, sind anfälliger für Krankheiten. Auch Parasiten haben bei einer gestörten Darmflora leichteres Spiel. Zu den typischen Endoparasiten zählen bei Hunden und Katzen vor allem Spulwürmer und Bandwürmer. Noch kleiner als Würmer sind sogenannte Protozoen, das sind einzellige Parasiten, zu denen auch die Giardien gehören.

Symptome eines Giardienbefalls

Typisch für einen Befall mit Giardien ist ein sporadisch auftretender Durchfall. Die Kotkonsistenz ist bei einem Giardienbefall häufig schaumig oder breiig und der Geruch faulig. Abgesehen von Magen-Darm-Symptomen können auch Krankheitsanzeichen wie Gewichtsverlust, allgemeine Schwäche oder Appetitlosigkeit auftreten. Bei gesunden erwachsenen Hunden und Katzen kann eine Infektion jedoch auch unbemerkt verlaufen. Diese Tiere scheiden trotzdem sogenannte Giardienzysten mit ihrem Kot aus. Diese unsichtbaren Zysten sind sehr widerstandsfähig und können in der Umwelt über mehrere Wochen infektiös bleiben.

Wie steckt sich ein Tier mit Giardien an?

Überall dort, wo viele Hunde oder Katzen aufeinandertreffen, ist die Ansteckungsgefahr besonders groß, z.B: in Tierheimen, Hundeschulen, Tierpensionen oder in Mehrtierhaushalten. Anstecken können sich Hunde und Katzen mit Giardien über den infizierten Kot von anderen Tieren, über kontaminiertes Trinkwasser oder direkt von Tier zu Tier. Die Zysten werden oral über das Maul aufgenommen und gelangen von dort in den Verdauungstrakt.

Die Diagnose kann ein Tierarzt mit einer Kotuntersuchung stellen. Da nicht mit jedem Stuhl Giardienzysten ausgeschieden werden, sollte eine Sammelprobe von 3 Tagen untersucht werden. Liegt ein positives Testergebnis vor und zeigt das betroffene Tier Symptome wie z.B. Durchfall, so wird eine mehrtätige Behandlung mit einem entsprechenden Medikament verordnet. Das individuelle Behandlungsschema sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt festgelegt werden.

Parallel zur Behandlung mit Medikamenten ist außerdem eine gründliche Umgebungsbehandlung wichtig:

  • gründliche Reinigung und Desinfektion von Liegeplätzen sowie Oberflächen
  • heißes Waschen von Kuscheldecken, Spielsachen, Körbchen, Näpfen und anderen Kontaktgegenständen
  • Kot aufsammeln und verschlossen in Plastikbeuteln entsorgen
  • alle Kontakttiere gleichzeitig behandeln
  • nach erfolgter Therapie den Behandlungserfolg mittels erneuter Kotprobe überprüfen
  • auf gute Hygiene beim Menschen achten, v.a. bei Kindern und immungeschwächten Personen

Die Darmflora stabilisieren zur Verhinderung eines Parasitenbefalls

Begleitend kann die Ernährung mit einem Ergänzungsfuttermittel wie FloraComplex für Hunde und Katzen optimiert werden. Ein Komplex aus natürlichen Inhaltsstoffen stabilisiert die natürliche Darmflora mit Inulin (Präbiotikum), immunstärkenden Substanzen wie Sonnenhut-Extrakt (Echinacea purpurea herba) und einem hohen Anteil an probiotischen Kulturen. Die Enterococcus-faecium-Kulturen haben einen positiven Effekt auf die Mikroflora des Darms. Sie siedeln sich dort an und können helfen, die Darmflora auf natürliche Weise aufzubauen. Probiotika unterstützen den Darm bei der Produktion eines Biofilmes, der das Anhaften und Eindringen krankmachender Erreger an/in die Darmschleimhaut verhindern kann. Insbesondere bei einer Giardiose ist dies wichtig, denn die Giardien können so zugunsten der natürlichen Darmflora verdrängt werden.